local heroes-Bundesfinale 2021: „Sinu“ aus Rheinland-Pfalz sind Teil einer neuartigen Musikshow

 

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„Sinu“ gehen 2021 als Bundesfinalisten für Rheinland-Pfalz ins Rennen um Deutschlands größten Non Profit-Newcomer-Musikpreis. Die Umsetzung des local heroes-Bundesfinales 2021 knüpft an die erfolgreiche Premiere im vergangenen Jahr an. Statt des gewohnten Live-Events im Kulturhaus Salzwedel (Sachsen-Anhalt) wurde mit den Bundesfinalist*innen Mitte September eine hochwertige audiovisuelle Sendung produziert. Die local heroes-Bundesfinalshow wird am 13. Dezember im Cinestar (Mainz) sowie in neun weiteren deutschen Kinos ausgestrahlt – ein Novum in der 30-jährigen Geschichte von local heroes.

Wer 2020 dachte, dass alles anders wird, der wurde 2021 eines Besseren belehrt. Dieser Satz mag für viele Lebens- und Gesellschaftsbereiche gelten. Für die Kultur steht er jedoch insbesondere. Auch Deutschlands größter Non Profit-Newcomer-Musikpreis local heroes hat sich in den gut 20 Monaten Pandemie neu erfinden müssen. Mit Erfolg. Erstmals wurde das Bundesfinale 2020 als Musiksendung umgesetzt. 2021 legt das Team um Projektleiterin Julia Wartmann noch einmal eine Schippe drauf – es bringt die insgesamt zehn Landessieger*innen nicht nur in eine eigene Musiksendung, sondern obendrein deutschlandweit in die Kinos.

„Wir gehen tief, wir wollen tief gehen.“

Für Sinan Köylü, Tim Zeimet und Leon Conrad aus Mainz, die mit ihrer Band „Sinu“ zum Reigen der zehn local heroes-Finalist*innen gehören, ist das sicherlich Neuland – und damit auch eine schöne Herausforderung in ihrer noch jungen, gemeinsamen Bandgeschichte. „Ich habe Tim als Drummer einer anderen Band gesehen und war direkt hooked“, erinnert sich Sinan. „Nach ein paar Jahren des Zusammenspiels haben wir die ganze Sache Sinu auch nach außen in ein Duo umgewandelt. Unser Leon ist gerade am Hineinwachsen, im positiven Sinne ergänzt er uns musikalisch seit einige Monaten.“ Gesucht und gefunden, könnte man meinen. „Musikalisch flutscht alles! Menschlich war es so, dass wir vor allem in letzter Zeit gemerkt haben, dass wir uns immer selbst daran erinnern müssen, was wichtig und unabdingbar ist für unseren gemeinsamen Weg und von was und wem wir uns trennen wollen und müssen“, fassen „Sinu“ die aktuellen Herausforderungen zusammen. Auch organisatorisch sei alles im grünen Bereich. Entsprechend gern erinnert sich das Trio an den vergangenen Sommer. „Unsere Tour im August war der Hammer, nach so langer Corona-Pause wieder live spielen zu können, uff!“

Sinu“ wurden als Teilnehmer der pop rlp masterclass für das local heroes-Bundesfinale 2021 nominiert. Und hier glänzen sie mit einer Besonderheit: Sie machen Indie-Pop mit deutschen und türkischen Texten. Oder anders ausgedrückt: „Wir gehen tief, wir wollen tief gehen.“ Das ist übrigens auch ihr Plan für die Zeit bei local heroes. Netzwerken steht für sie an erster Stelle. Der Rest, so der Eindruck, geht von ganz allein, wenn sie ihre Vorbereitung auf das local heroes-Bundesfinale 2021 beschreiben: „Proben, Auto packen, tanken nicht vergessen, und dann LOS!“

Spannende Drehtage

Was banal klingt, war dann aber doch ausgesprochen spannend. Vier Tage lang war im September mit „Sinu“ und den neun weiteren Bands bzw. Solist*innen unter strengen Corona-Auflagen für die Bundesfinalshow gedreht worden. Neben einer Live-Performance gehörte auch ein Interview mit TV-Queen Tine Wittler, der diesjährigen Moderatorin des Bundesfinales, dazu. Außerdem erhielten die Teilnehmenden ein TV- und Individual-Coaching. Die letzte Klappe fiel schließlich am 13. September im Club Hanseat in Salzwedel.

Das Publikum entscheidet mit

Wer schließlich den inzwischen wichtigsten Musikpreis der deutschen Non-Profit-Musikszene beim local heroes-Bundesfinale erhält, entscheidet, neben einer Fachjury, auch das Publikum. Die Musikfans haben in den jeweiligen Kinos, in denen das Bundesfinale ausgestrahlt wird, die Möglichkeit zur Abstimmung. Die Sieger*innen werden im Anschluss an die Kino-Ausstrahlung verkündet. Sie erwarten Preise im Wert von ca. 10.000 Euro.
Auszeichnungen und Preise stehen für „Sinu“ sicherlich nicht im Vordergrund. Dafür aber ihre Musik. Welchen Song sie performt haben und wie sie sich im local heroes-Bundesfinale „geschlagen“ haben, werden bald nicht nur eingefleischte Fans der Band hören und sehen können. Daher heißt es für die Band nun auch die Werbetrommel für die Kinos anzukurbeln und den Saal im Cinestar in Mainz hoffentlich bis zum Rand zu füllen.

Bundesfinalshow konserviert

Für alle, die nicht live in einem der ausgewählten Kinos dabei sein können, gibt es übrigens ein kleines Trostpflaster. Sie haben im Anschluss an die Sieger*innen-Bekanntgabe die Möglichkeit, die Show auf YouTube und auf mehreren Offenen Kanälen im deutschen Fernsehen anzusehen und sich selbst von der immensen Qualität des 2021er local heroes-Jahrgangs zu überzeugen.

Und wie geht es mit „Sinu“ weiter? Ganz handfest! Zu ihren näheren Zukunftsplänen gehört definitiv, weitere Songs zu veröffentlichen und im Jahr 2022 wieder auf Tour gehen zu können. Auch eine erste EP steht auf der To-Do-Liste. Gleichzeitig ist den jungen Männern aber auch bewusst, dass das Thema Sichtbarkeit wohl zu den größten Hürden zählt. „Es ist für Indie-Artists, selbst bei guten Ergebnissen in der digitalen Welt, sehr schwer auf die wichtigen Playlisten mit viel Publikum zu kommen“, so ihr Eindruck. „Auch das Booking ist oft mühselig.“ Gleichzeitig geben sie sich aber kämpferisch: „Der Aufwand lohnt sich immer!“


Über local heroes:
local heroes war kurz nach der Wiedervereinigung zunächst als lokaler Bandcontest in Salzwedel gestartet, um die Musikszene nahe der ehemaligen innerdeutschen Grenze näher zusammen zu bringen. In den vergangenen 30 Jahren wuchs das regionale Projekt zu einer bundesweiten Netzwerkstruktur. Viele heute national erfolgreiche Bands wie Madsen und Tokio Hotel sammelten ihre ersten Bühnenerfahrungen auf local heroes-Bühnen. Durch den Contest konnten sie sich mit wichtigen Akteur*innen der Musikindustrie vernetzen. Traditionell findet das Bundesfinale der local heroes im Kulturhaus Salzwedel statt. Auf die Herausforderungen der Pandemie reagierte das local heroes-Team unter Leitung von Julia Wartmann kreativ: Seit 2020 wird das Bundesfinale als fernsehreife Musikshow abgedreht und bringt herausragende Newcomer*innen des Landes zu den Fans ins Wohnzimmer. Für ihr soziales Engagement wurde die Newcomer-Plattform mit dem Einheitspreis der Bundeszentrale für politische Bildung ausgezeichnet. Für die local heroes-Fotoausstellung „GRENZSAITEN“, die sich mit der Wiedervereinigung aus musikalischer Perspektive beschäftigt, erhielt der Verein am 2. Oktober 2020 erneut den Einheitspreis.

Das Projekt local heroes wird gefördert durch die Stiftung Jugendmarke e.V., das Land Sachsen-Anhalt, Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt, die Landeshauptstadt Magdeburg, die Kloster Bergesche Stiftung, den Altmarkkreis Salzwedel und die Hansestadt Salzwedel. Es wird finanziell unterstützt durch die Sparkasse Altmark West sowie den Ostdeutschen Sparkassenverband.