Ein verrücktes Jahr 2021 geht zu Ende

 

News

Nicht im Traum haben wir daran gedacht, dass die bedrückende und ausgesprochen schwierige Situation von 2020 sich wiederholen, geschweige denn noch mal verschlimmern würde. Für uns als Popförderer, der sich im Wesentlichen dem Nachwuchs verschrieben hat und an Rahmenbedingungen und Förderstrukturen arbeitet, ist es nicht schön zu sehen, dass eine der wesentlichen Motivationen junger Musiker:innen, nämlich auf den Bühnen zu stehen und sich einem breiten Publikum zu präsentieren, in weiten Teilen schlichtweg nicht möglich war, aktuell erneut nicht ist und auch erst einmal weiterhin nicht möglich sein wird.

Noch ist nicht ganz sicher, wie die genauen Auswirkungen der Pandemie auf die Szene sind, aber es ist bereits jetzt klar: Es muss und wird einiges an Aufbauarbeit zu leisten sein.

Darauf haben wir in diesem Jahr hingearbeitet. 

Mit unseren neuen Büroräumen und dem in 2022 erfolgenden Umbau des Untergeschosses zu einem gemeinschaftlich nutzbaren, multifunktionalen Event Space & Creation Hub mit dem Namen „Tapetenhaus“, werden wir die Grundlagen für intensives und zielgerichtetes Arbeiten mit jungen Musiker:innen legen. Zwar fehlen uns für die Baumaßnahmen noch ein paar Euro aber wir sind zuversichtlich, dass wir im ersten Quartal 2022 loslegen können.

In 2021 haben wir das Netzwerk für Frauen und sich als weiblich definierenden Menschen in der Musik gegründet, die musicRLPwomen*. Dank finanzieller Unterstützung durch den Fonds Soziokultur und das Land Rheinland-Pfalz konnten wir erste wichtige Schritte zur nachhaltigen Etablierung von Strukturen in diesem Bereich unternehmen.

Einen ähnlichen Weg möchten wir im neuen Jahr mit einem Netzwerk für Veranstaltende unter dem Titel pop rlp livegehen. Dazu sind wir in diesem Jahr Mitglied in der Livekomm, dem bundesweiten Netzwerk für Musikspielstätten geworden und möchten die Zusammenarbeit weiter intensivieren. Eine starke Lobby für Veranstaltende ist derzeit wichtig wie nie zuvor.

Unsere pop rlp masterclass, das Exzellenzförderprogramm für Newcomer konnte in Teilen durchgeführt werden. Im Sommer haben wir ein Netzwerktreffen mit den Bands und den Mentor:innen durchgeführt und mit jeder Gruppe eine Live-Session als Video ausproduziert. Die Videos findet man auf unserem YouTube-Channel. Leider konnten von den vier geplanten Office-Sessions nur eine in Präsenz durchgeführt werden. Aber trotzdem haben die drei Band im Förderprogramm gemeinsam mit ihren Mentor:innen ein Ziel erarbeitet und werden dieses Anfang 2022 umsetzen.

Eine Achterbahnfahrt war in 2021 auch unser Projekt Initiative Pop – Music Business Education Program. Aus dem von der EU geförderten Bildungsprogramm für young business professionls, welches an mehreren Wochenenden in Frankreich, Belgien, Luxemburg und Deutschland Workshops-, Seminare- und Showcases für die 40 Teilnehmenden aus vier Ländern vorsah, wurde kurzerhand eine Art Online-Studiengang mit insgesamt über 30 Lectures, Panels, Workshops und Q&A Sessions. Die für Februar geplante Abschluss-Veranstaltung in Nancy, Frankreich, planen wir gerade wieder um. 

Wir sind froh, dass wir trotz Pandemie unser kulturelles Bildungsprojekt für bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche mit dem Namen Pop to Go auch in 2021 durchführen konnten. Zwar ist die außerschulische Bildung an vielen Stellen nur eingeschränkt möglich, aber eine ganze Reihe von Projekten konnte dann doch stattfinden.

Auch in unserem Förderprogrammen Auftrittsförderung und Tourbus-Vermittlung ging im Sommer einiges, aktuell allerdings nicht mehr.

Mit unseren Freund:innen der Lahnsteiner Musikszene e.V. haben wir in 2021 das Festival Lahneck Light (die kleine Version von LAHNECK LIVE) und das inzwischen 41. Lahnsteiner Bluesfestival organisiert und durchgeführt. In Corona-Zeiten ein nicht ganz einfaches Unterfangen. Aber wir haben beide Veranstaltungen gut umsetzen können.

Für das neue Jahr haben wir beim zuständigen Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration ein Konzept für die Auflage einer Produktionsförderung für junge Musiker:innen eingereicht und stehen für eine Umsetzung bereit. Denn es müssen unbedingt Anreize geschaffen werden und Talente müssen sichtbar sein bzw. werden.

Ganz herzlich möchten wir uns im Namen des Vorstandes für die gute Zusammenarbeit mit allen unseren Partner:innen, Freund:innen und Musiker:innen im vergangenen Jahr bedanken.

Ganz besonders danken wir dem Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration mit all seinen Mitarbeiter:innen, bei der Lotto Rheinland-Pfalz Stiftung, bei der I’m Sound – Versicherung der Mannheimer Versicherungsgruppe, der Sparkasse Koblenz und der EVM für die finanzielle Unterstützung unserer Arbeit.

Unser spezieller Dank geht an alle Vorstands- und Beiratskoleg:innen sowie unsere Mitarbeiter:innen und Honorarkräfte: 

Lea Jung, Hanne Kah, Laura Grigoleit, Caro Schwoll, Sarah Rautenberg, Florian Sczesny, Jonas Putzer, Philipp Oppenhäuser, Marc Jullien, Wolfgang Jonas, Theo Enders, Jürgen Hardeck, Tim Kosmetschke, David Maier und Thorsten Hindrichs sowie die vielen Dozent:innen im Projekt Pop to Go und der Initiative Pop

Wir wünschen uns und Euch allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie und ein gutes neues Jahr 2022. 

Passt auf Euch auf und bleibt gesund!

 

Für den Vorstand der LAG ROCK & POP RLP e.V./ pop rlp

Markus Graf